Hier findest Du Bilder einer Libyentour die einen abenteuerlichen Charakter annahm: von 6 Motorräder schlugen 3 durch Stürze einen Salto...

Die Route führte eine Zeitlang über eine Teilstrecke der Rally Paris Dakar was unser Fahrwerk zu spüren bekam... 

Route: Genua - Tunis - Tripolis - Ghadames - Darj - Idri - Germa - Erg Ubari - Mandara - Wau a Namus - El-Auenat- Akakus - Djerba - Tunis

 

Kurioses auf dem Weg zum Vulkankrater:

Ich hatte mir zuhause einen schönen, ultraknappen Vorderradkotflügel zurechtgebastelt, der sehr viel Luft an den vergrößerten Ölkühler von Q-Tech lies.... Ich war aber leider zu faul um die Bremsleitung nochmlas am Gabelholm mit einer Schelle zu fixieren, da ich sie sonst ja noch entlüften musste... Auf einer 120km lagen Pistenstrecke mit ordentlich Wellblech, hörte ich den ganzen Tag ein metallisches Geräusch, dem ich aber leider weiter keine Beachtung schenkte... Am Abend war meine Stahl-Bremsleitung unten am Bremssattel beim Nippel abgebrochen und ich hatte nur noch meine gute hintere Trommelbremse... (naja besser als nichts...) Am Lagerfeuer beschloss ich die Bremsleitung "nachzunehmen" und mit Hilfe des Lagerfeuers und einer Kombizange (und einer Eselsgeduld...) einen neuen umgebördelten, geglühten und recht vielversprechend aussehenden "Knubbel" zu formen, der wie ein Dichtpilz die Leitung wieder abdichten sollte. Nach 1,5 Stunden war die Aktion vom Erfolg gekrönt und ich füllte oben am Bremsflüssigkeitsbehälter zufrieden nochmals Motoröl bis zum Maximalstand des Behälters nach... Ich hatte die Wüste unterschätzt, aber dennoch verlief die Sache zum Glück problemlos Das Ding hat zuhause noch 3 Monate ohne Probleme gehalten, bevor ich die Sache erneuert habe....

 

Probleme auf dem Heimweg...

Nachdem unsere Freunde aus dem Allgäu Fritz, Hubert und Markus die Heimreise angetreten hatten, weil Ihr Urlaub zu Ende ging, blieben Rainer und ich noch eine Woche länger und drehten eine Runde im südlichen Akakus-Gebirge. Da die Tour durch das Grenzgebiet Algerien / Niger / Tschad führte musste man einen Führer nehmen der sich dort auskannte. Die Tour über 3 Tage mit Führern und Landrovern mit reichlich Spritkanistern auf dem Dachgepäckträger war eine Supertour.


Freies Fahren auf echt riesigen Dünenkämmen und steile Auf- und Abfahrten, sowie sehr schöne Rast- und Lagerplätze und anderen netten Reiseteilnehmern ließen diese Abschluss-Tour zu einem echten Highlight werden. Keine 30 Zonen - uralte Felsmalereien - unbesiedeltes Gebiet soweit das Auge sehen kann - Rundum-Versorgung durch die Landrover-Mannschaft - freies Fahren ohne Gepäck - tückischer Sand - und Vertrauen auf die Technik - hier in dieser Gegend der Welt merkt man dass der Mensch die Natur nicht unterschätzen sollte..!

Oben auf dem Bild die Stadt Ghat im Süden von Libyen

Nach dieser geführten Tour machten Rainer und ich uns wieder auf den Weg nach Norden. Wir fuhren von Ghat Richtung el-Auenat. Rainer fuhr eine leicht modifizierte "Ur"-Tenere von Yamaha mit einem 50 Liter Kevlartank - den sogar manche Autofahrer an der Tankstelle wegen seiner Reichweite beneideten....

Als ich wie so oft wieder mal in den Rückspiegel schaute was Rainer hinter mir so treibt, sah ich wie sein Hinterrad zu qualmen begann und seine Maschine immer mehr zu schlingern begann und er schliesslich deswegen bei Tempo 120! stürtzte.... Rainer war glücklicherweise nicht soviel passiert - er hatte sich wohl die Mittelhand angebrochen und er war froh nach seinen Protektoren in der Ausrüstung.

ABER sein Motorrad war krank!

Nach geraumer Zeit hielt ein Pickup mit drei Libyern an und wollte uns helfen. Die drei stiegen aus und liessen es sich nicht nehmen zuerst ein paar Fotos von Rainer und seiner beschädigten Maschine zu machen. Wir fuhren in ein Camp und schauten uns die Misere an. Der Kolben war nicht fest - aber das Getriebe! Ich habe früher auch mal eine YamahaXT 600 Tenere Bj. 1986 gefahren und musste meiner Maschine ein neues 5. Gangrad im Getriebe spendieren.... Ich wusste was da auf uns zukommt - ohje! Das machen wir lieber zuhause im Schwarzwald... Also bauten wir die Kette weg - pumpten ordentliche 5 Atü in die XT-Reifen - bogen die Gabel mit einem Megarohr etwas grade (so dasss sie keine Haarrisse bekam...) und ich besorgte ein Hanfseil....

Ich wollte Rainer abschleppen bis Germa - das waren knapp 300 Kilometer... Gesagt getan!!!

Das Abschleppen eines maladen Motorrads auf lybischen Strassen war gar nicht soo einfach... Rainers Bremshebeleinheit war gebrochen und wir fixierten die Bremsanlage fürs Vorderrad mit einem Spanngurt... Aber es war schon heftig die XT 300 Kilometer mit einem afrikanischen Hanfseil und schwammiger Bremse abzuschleppen... aber es ging - mit recht hoher Öltemperatur der BMW...In Germa angekommen trafen wir einige Deutsche die mit einem LKW nach Kamerun fahren wollten. Als sie unsere Geschichte hörten, schenkten Sie uns beiden ein Bergeseil mit Karabinerhaken und unsere Augen leuchteten...

Die nächsten 3 Tage schleppte ich Rainer ab bis nach Djerba / Tunesien. Insgesamt zog die BMW die Yamaha 1.600 Kilometer in 4 Tagen durch Lybien...

Aber es war geschafft. In Tunesien galt wieder der ADAC-Schutzbrief und das Fahrzeug wurde wieder aus dem Reisepass ausgetragen und die Gebühr für das Carnet-des-Passage war nicht mehr in Gefahr... Der Zöllner an der tunesischen Grenze fragte uns beim Anblick des Abschlepp-Gespanns => "Was ist das??" Wir antworteten nur "Petrol - Petrol" und deuteten auf den Tank und fuhren langsam weiter...

Ich bekam regelmässig Sprit von Rainers 50 Liter Tank. Ob Ihrs glaubt oder nicht - ich bin mit dem Sprit aus Libyen "50 Liter von Rainers -Kevlartank" und ich hatte ebenfalls 55 Liter dabei = habe auch 43,5 Liter im Acerbistank und noch einen grünen angeschraubten Blechkanister der ebenfalls 11,5 Liter fasst - also mit 105 Liter Sprit insgesamt bin ich vom Süden Lybiens bis Chiasso an der italienisch-schweizerischen Grenze gefahren... das war mal ne Reichweite vom Allerfeinsten...!

 

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